Die Gäste des Hauses können nun in der Ausstellung "Ein letztes Glück auf" Exponate, Bilder und Geschichten bewundern.
Im Altenheim St. Josef steht diese Woche ganz unter dem Motto Bergbau. Im vergangen halben Jahr sammelten die Mitarbeiterinnen des Altenheims verschiedene Exponate aus der Bergbaukultur, Grubenlampe, Kumpelkluft, Kohlestücke und vieles mehr. Nun gibt es die Ausstellung "Ein letztes Mal Glück auf", welche am Freitag im großen Bergbaufest endet. Der Grund: Die Schließung der letzten Zeche im Ruhrgebiet. "Unserer Bewohner kommen aus dem Bergbau. Da spielt das eine große Rolle", berichtet Elisabeth Mischke, Leiterin des Altenheims.
Seit Januar überlegten sich die Betreuerinnen, wie sie das Thema Bergbau altersgerecht in das Altenheim integrieren können. So sammelten sie viele, unterschiedliche Geschichten, machten Ausflüge in Zechen und erhielten von Privatpersonen Exponate. Das Ergebnis kommt gut an bei den Besuchern. Viele fühlen sich in ihre Vergangenheit zurückversetzt. Der Zusammenhalt der Bergbauleute, das Leid, die Erfahrungen - Sie ziehe nsich durch die Erinnerungen der Bewohner und bewegen sie. "Die Menschen sind gerührt und überwältigt, wenn sie an ihre Vergangenheit unter Tage zurückdenken. Oft rollen Tränen", so Mischke.
Bergbau spielt schon seit 2009 eine große Rolle im Altenheim. Die Bewohner gehen nicht durch die Korridore Mitte, Rechts, Links, sie spazieren durch den "Schacht Franz", die "Glückauf-Allee" und die "Knappenkapelle". Mischke erklärt die Gründe: "Unsere alten Namen haben sich nicht etabliert, weil es einfach keinen Bezug zu ihnen gab, mit dem Bergbau kann hier jeder was anfangen."
Doch es ist nicht nur das Ziel, die Erinnerung wieder aufleben zu lassen - Die Aktion soll auch das Vergessen verhindern. Kohleverschmierte Gesichter, Arbeit unter Tage, Vollzeitarbeit mit 14 Jahren, für viele heute unvorstellbar. "Für Jugendliche sind die Arbeitsbedingungen heute unter Tage undenkbar. Damals war es Realität", erklärt Mischke. Mit den gesammelten Geschichten lässt das Altenheim die Geschichte des Ruhrgebiets und die ihrer Bewohner wieder aufleben. (WA kik)