Syrien: Anfänge des Krieges
Als sich im März 2011 syrische Oppositionelle gegen das Regime Baschar al-Assads erhoben, konnte niemand erahnen, welche grausamen und langen Folgen die Demonstrationen nach sich ziehen würden. Ähnlich wie in den anderen Staaten des "arabischen Frühlings" forderten die Demonstranten demokratische Strukturen und den Rücktritt des autokratisch regierenden Präsidenten.
Das Regime ging von Anfang an mit militärischer Härte gegen die Protestbewegung vor. Unzählige Demonstranten aus allen Bevölkerungsschichten wurden verfolgt, verhaftet, zahlreiche auch gefoltert. Schon bald wurde die ursprünglich demokratisch, liberal und pluralistisch motivierte Opposition von bewaffneten und ihrerseits gewalttätigen Gruppen verschiedenster Richtungen überlagert. Aus den zunächst friedlichen Protesten ist ein zäher Bürgerkrieg erwachsen, in dessen Verlauf die syrische Zivilbevölkerung zwischen den Fronten aufgerieben wird.
Schätzungsweise 60.000 Menschen haben bis November 2012 bei den Kämpfen ihr Leben verloren. Genaue Zahlen sind unbekannt, weil weder die Vereinten Nationen noch unabhängige Medien ungehindert im Land arbeiten können. Ende 2012 waren schätzugnsweie 1,2 Millionen Menschen innerhalb Syriens auf der Flucht - inzwischen gibt es über 4 Millionen Binnenflüchtlinge.
Der Großteil der Flüchtlinge lebt unter extrem prekären Bedingungen in provisorischen Zeltlagern oder in Massenquartieren wie etwa Schulen und ist dringend auf Unterstützung angewiesen. Im März 2013 hat sich die Zahl der ins Ausland Geflüchteten auf nahezu eine Million erhöht.
Neben den unmittelbaren Kriegshandlungen und den gravierenden Menschenrechtsverletzungen sind es zunehmend auch wirtschaftliche und soziale Folgen des Krieges, die die Menschen zur Flucht in die Nachbarländer zwingen. Viele haben zunächst in der Folge der Auseinandersetzungen ihre Arbeit verloren, weil Gebäude und Straßen zerstört waren, weil die Märkte zusammengebrochen sind und Unternehmen geschlossen wurden. Sie waren fortan mit ihren verarmten Familien auf Nahrungsmittelhilfe und medizinische Versorgung angewiesen. Je schlechter die Versorgungslage wird, desto mehr Menschen müssen ihre Wohnorte verlassen. Die Zentren des Bürgerkriegs verlagern sich fortwährend. Nach lange andauernden zerstörerischen Kämpfen in Homs sind aktuell Damaskus und vor allem Aleppo im Visier.
Caritas international unterstützt Bedürftige in Jordanien und Libanon mit Nahrungsmitteln, Babykleidung, Medikamenten und ärztlicher Hilfe. Zudem leistet Caritas unter anderem in Aleppo über das Bistum und die lokale Caritas humanitäre Hilfe für verarmte Familien sowie alte und kranke Menschen. Im Winter sind die Hilfsmaßnahmen ausgeweitet worden, dringend benötigt werden beispielsweise Heizgeräte und Decken.